Großvenediger – irgendwo im Nirgendwo

Glaubt man der Legende, kann man vom Gipfel des 3662 Meter hohen Großvenediger bis nach Venedig schauen – Selbst wenn das stimmt, an diesem Samstag im Juli haben wir nicht einmal fünf Meter weit sehen können.

Ausgangspunkt der Tour ist der kleine Ort Hinterbichl, welcher ganz hinten im tiroler Virgintal liegt. Von dort aus schlängelten wir uns in einer guten Stunde auf leicht ansteigender geteerter Straße bis zur wunderschön gelegenen Johannishütte (2119m). Von hier an beginnt der eigentliche Wanderweg, der uns durch grüne murmeltierbevölkerte Wiesen bergaufwärts führt. Kurz nach dem Erreichen der Steingrenze zeigt sich das Defreggerhaus (2962), welches gleichzeitig den Halbzeitpunkt unserer Tour markiert und in ca. 2 Stunden von der Johannishütte aus erreicht ist. Am Defreggerhaus angekommen, spürt man auch langsam die Höhe und die dünner werdende Luft. Bis hier hin hatten wir an diesem Morgen noch Sonnenschein, mussten uns aber beim Betreten der Schneegrenze von ihr verabschieden und fanden uns in einer dicken weißen Nebelwolke wieder. In der Nacht zuvor sind an die 50 cm Neuschnee gefallen und wir waren froh darüber, dass wir nicht die allererste Seilschaft am heutigen Tag waren. Und so folgten wir den wenigen Fußtritten, die zu sehen waren und mussten schnell feststellen, dass das Laufen im lockeren, tiefen Schnee unheimlich anstrengend war. Genauso wie die Gesamtsituation. Laut Schild sollte man den Gipfel nach drei Stunden vom Defreggerhaus erreichen, unter diesen Umständen benötigten wir aber fast vier. Ein kalter Gegenwind mit leichtem Schneefall und eine Sicht von unter 10 Metern machten den Aufstieg nicht wirklich zu einem Genuss, sondern eher zu einer ziemlichen Geduldsprobe. Dennoch haben wir es durchgezogen und den Gipfel erreicht. Der Sturm verwehrte uns sogar unseren Gipfelapfelmoment, den wir auf die Rast im Abstieg beim Defreggerhaus verschoben haben. Im Tal unten schien am Abend tatsächlich wieder die Sonne und die Hausherrin der Pension begrüßte uns strahlenden mit den Worten: „Bei dem Wetter hattet ihr sicherlich einen tollen Blick vom Gipfel“.

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